Tipps und häufige Probleme bei der Verarbeitung von Epoxidharz

Epoxidharz ist kein schwer zu verarbeitendes Material, aber natürlich können von Zeit zu Zeit Dinge schief gehen und das Endergebnis entspricht nicht den Erwartungen. Die meisten dieser Verarbeitungsprobleme werden durch eine Reihe von Faktoren verursacht, die für ein erfolgreiches Projekt wichtig sind.

Das Epoxidharz härtet nicht aus

Wenn Ihr Epoxidharz nicht aushärtet, kann dies verschiedene Ursachen haben:

- Mischungsverhältnis

Epoxidharz und Härter müssen im richtigen Mischungsverhältnis gemischt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, das Epoxidharz richtig zu messen, und zwar nach Gewicht oder Volumen. Das Mischungsverhältnis und die Messmethode sind immer in der Gebrauchsanweisung und auf dem Etikett der Produkte angegeben. Geben Sie niemals mehr oder weniger Härter hinzu, um die Aushärtezeit zu beeinflussen. Das Epoxidharz wird dann nicht (vollständig) aushärten.

Wenn Epoxidharz richtig gemischt wird, härtet es immer aus. Die dafür benötigte Zeit hängt stark von der Umgebungstemperatur und der aufgetragenen Schichtdicke ab.

Bleibt das Epoxidharz auch nach der angegebenen Aushärtezeit weich oder zähflüssig, bleibt keine andere Möglichkeit, als die Schicht mit einem Spachtel oder Pflanzmesser bestmöglich zu entfernen und anschließend eine neue Schicht Epoxidharz darüber aufzutragen.

- Temperatur

Die Verarbeitungszeit bzw. Topfzeit wird immer bei Raumtemperatur angegeben. Bei kälteren Temperaturen dauert die Aushärtung länger, bei höherer Temperatur erfolgt die Aushärtung schneller.

Darüber hinaus ist auch die aufgetragene Schichtdicke wichtig. Je dicker die Schicht, desto schneller die Aushärtung (anders als beispielsweise bei Farbe oder Lack). Eine dünne Schicht erfordert daher eine längere Aushärtezeit. Beispielsweise ist das Epoxidharz in Ihrem Mischbecher möglicherweise bereits ausgehärtet, während das in einer dünnen Schicht aufgetragene Epoxidharz noch klebrig ist. Das Aushärten der dünnen Schicht kann mehrere Stunden länger dauern.

Der Aushärtungsprozess kann durch Wärmezufuhr, beispielsweise mit einer Heizung, beschleunigt werden.

- Welches Epoxidharz verwenden Sie?

Unser Epoxid-Gießharz 05 hat zum Beispiel eine Aushärtungszeit von etwa 16 bis 30 Stunden, unser -Epoxid-Gießharz 70 dagegen eine Aushärtungszeit von etwa 7 Tagen.

Weißer Belag auf dem Epoxidharz

Es ist möglich, dass die Epoxidschicht weiß wird. Dieses Phänomen wird Aminröte(Carbamatbildung) genannt und tritt auf, wenn das Epoxidharz noch nicht vollständig ausgehärtet ist und dann mit Wasser oder hoher Luftfeuchtigkeit in Kontakt kommt. Auf dem Epoxidharz bildet sich dann ein milchiger, fettiger Belag. Dies kann beispielsweise bei Aquarienrückwänden oder bei Anwendungen passieren, bei denen das Epoxidharz unter anderen feuchten Bedingungen aufgetragen wird. Wenn das Epoxidharz vollständig in Wasser getaucht oder feuchten Bedingungen ausgesetzt ist, empfehlen wir, das Epoxidharz mindestens 5 Tage lang bei 21 Grad aushärten zu lassen.

Aminröte kann auf 2 Arten auftreten:

- Das Epoxidharz wird nicht richtig gemischt. Wenn es mit Feuchtigkeit in Berührung kommt, kann Aminröte auftreten. Dies ist schwer zu beheben und bedeutet im Allgemeinen, dass die nicht gut gemischte Epoxidharzschicht entfernt werden muss.

- Das Epoxidharz ist nicht lange genug ausgehärtet. Für feuchte Anwendungen empfehlen wir eine Aushärtungszeit von mindestens 5 Tagen bei etwa 21 Grad. Beachten Sie, dass die Temperatur nachts oft sinkt und die Aushärtungszeit daher länger ist.

Aminröte kann mit einem Scheuerschwamm in Kombination mit Wasser und Seife entfernt werden.

Es kann auch vorkommen, dass sich nach längerer Zeit ein weißer Belag bildet. Dies deutet oft auf Kalk hin. Dieser kann mit einem Kalkentferner entfernt werden.

Nach dem Aushärten verbleiben klebrige Stellen im Epoxidharz

- Mischen

Wenn das Epoxidharz nicht lange und sorgfältig genug gemischt wird, besteht die Möglichkeit, dass nach dem Aushärten klebrige Stellen an Stellen zurückbleiben, an denen Harz und Härter nicht miteinander in Kontakt gekommen sind. Stellen Sie sicher, dass Sie das Harz und den Härter eine Minute lang sehr gut vermischen. Kratzen Sie den Boden und die Seiten ab. Bei Bedarf können Sie das gemischte Epoxidharz in einen neuen Messbecher füllen, um sicherzustellen, dass Harz und Härter vollständig miteinander in Kontakt gekommen sind.

Wenn es in Ihrem Projekt schlecht ausgehärtete Stellen gibt, tragen Sie eine weitere Schicht Epoxidharz auf, das ordnungsgemäß gemischt wurde.

Das Epoxidharz löst sich in runden Kreisen vom Substrat ab

Es kann vorkommen, dass das Epoxidharz keine schöne fließende Schicht bildet, sondern an einigen Stellen abreißt und nach dem Aushärten eine unebene Oberfläche hinterlässt. Der Grund dafür ist eine Verschmutzung oder Fettigkeit der behandelten Oberfläche.

Um dies zu vermeiden, stellen Sie sicher, dass die Oberfläche gut entfettet ist. Verwenden Sie dazu Aceton oder Wasser und Ammoniak.

Sollte dies der Fall sein, schleifen Sie die Beschichtung leicht an und entfetten Sie sie sorgfältig. Die nächste Schicht sollte nun das gewünschte Ergebnis bringen.

Wenn das Epoxidharz auf Kunstwerken wie Gemälden und Fotografien verwendet wird, ist es nicht immer möglich, zu entfetten, da das Werk sonst beschädigt wird. In diesem Fall können Sie mehrere Schichten auftragen, bis Sie ein dichtes Ergebnis erhalten.

Beim Aushärten wird das Epoxidharz heiß

Epoxidharz ist beim Aushärten exotherm. Das heißt, nach dem Mischen von Harz und Härter wird durch eine chemische Reaktion Wärme erzeugt. Je größer das Volumen, desto mehr Wärme kann das Epoxidharz entwickeln.

Universelle, schnell härtende Laminierharze entwickeln mehr Wärme als z. B. Gießharze. Aufgrund der höheren Reaktivität haben sie eine kürzere Verarbeitungszeit, und Universalepoxid kann nur in dünnen Schichten gegossen werden, da sonst zu viel Wärme entsteht.

Epoxid-Gießharze hingegen sind so formuliert, dass sie weniger Wärme entwickeln und daher eine (viel) längere Aushärtezeit haben. Dadurch können Gießharze in dicken Schichten von bis zu 5-10 Zentimetern gegossen werden.

Es wird empfohlen, das angemischte Epoxidharz nach dem Mischen z. B. in eine Farbwanne umzugießen. Dadurch wird die Temperatur des Epoxidharzes etwas gesenkt und eine etwas längere Verarbeitungszeit ermöglicht.

Luftblasen im Epoxidharz

Nach dem Aushärten können sich in Ihrem Projekt Luftblasen bilden. Dies kann verschiedene Ursachen haben.

Luft aus dem Substrat
Handelt es sich bei dem Untergrund um ein poröses Material wie z. B. Holz, kann die Wärmeentwicklung des Epoxidharzes Luft aus dem Untergrund ziehen. In diesem Fall ist es ratsam, das Holz 24 Stunden vorher mit einem schnell härtenden Epoxidharz mit Pinsel oder Rolle zu beschichten. Diese Schicht versiegelt den Untergrund gut und verringert die Luftblasen im Guss.

Luftblasen, die beim Mischen des Epoxidharzes entstehen
In diesem Fall empfehlen wir, darauf zu achten, dass das Epoxidharz während der Verarbeitung Raumtemperatur hat. Bei dieser Temperatur ist das Epoxidharz dünnflüssig, so dass Luftblasen leichter aufsteigen können.

Durch vorsichtigeres und langsameres Rühren können weniger Luftblasen in der Mischung aufsteigen.

Die Luftblasen an der Oberfläche des Epoxidharzes nach dem Gießen können mit einem kleinen Gasbrenner entfernt werden.

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